Juliane Barth
Lüneburger Heide

Ich bin seit ca. 20 Jahren im Pferdesport zuhause, vor allem in der Vielseitigkeit, und habe die ein oder andere Geschichte erlebt. Das bringt mich auch dazu, Euch jetzt in meine Welt der Pferde mitzunehmen. Mein Geld verdiene ich als selbstständiger Creative Producer in der Werbefilmbranche und in der Social Media Welt.

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Wie fit muss ich als Reiter sein? Interview Andrew Hoy / präsentiert vom Aubenhausen Club

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2. Mai 2022

Wenn man anfängt mit dem Reiten, dann denkt man: Ach, das reicht doch. Ich reite, ich bewege mich, das ist Sport genug. Und ja, ich stimme dem soweit zu, dass man sich wirklich viel an der frischen Luft bewegt. Es ist ja nicht nur das Reiten an sich, sondern auch das ganze Fertigmachen, Sattelzeug aus der Sattelkammer holen, oft noch Füttern, da nichmal hinlaufen, um vielleicht Wasser aufzufüllen und und und.

Dann kommt das Reiten an sich – da gibts intensive Tage mit Dressur- oder Springunterricht oder bei den Buschreitern Galopptraining u.ä. und es gibt nicht so intensive Tage (fürs Pferd – sind meistens auch nicht so intensive Tage für den Reiter). Wir Buschreiter machen da sicher noch etwas mehr, einfach weil wir das Training sehr abwechslungsreich gestalten müssen mit den 3 Disziplinen, die es zu üben gilt. Und, was die Reiterfitness angeht: Wir müssen die Geländestrecken ja vorher abgehen. Also zumindest die Turnierreiter. Wenn man kein Turnier reitet, dann reitet man im Training meistens so ein bisschen um die Strecke rum, um eine Übersicht zu bekommen und geht nicht vorher ab. Wir Turnierreiter haben also mind. 1x die Geländestrecke zu gehen (je nach Klasse sehr unterschiedliche Länge: Bei E bis 2km, A bis 3km und L bis 3,5km). Immerhin, das muss doch als Fitness reichen.

Denkt man. Aber ich muss sagen, ich hab 2016 (als ich das erste Jahr erfolgreich internationale Vielseitigkeit geritten bin) total gemerkt, wie unfit ich war. Ich hab ab der Hälfte der Geländestrecke gejapst, hatte nicht mehr genug Luft und von der passenden Körperspannung müssen wir auch nicht reden. Und das macht es gefährlich! Denn man kann das Pferd nicht mehr bestmöglich unterstützen. Man vertraut auf Vermögen 🙈 was nicht so im Sinne des Erfinders ist.

Ich hab dann angefangen mit Fahrrad Fahren, also Cardio statt Krafttraining, weil es mir erstmal darum ging, dass ich Kondition und mehr Luft habe. Das hat schon super viel gebracht, denn ich war am Ende der Geländestrecken zumindest nicht mehr so fertig, dass ich einfach gehofft habe, das Pferd springt überall “von selbst”. Ich muss aber jetzt in den letzten 3 Jahren feststellen.. ein bisschen Krafttraining schadet nicht. Denn es ist ja nicht nur Kondition, die wir als Buschreiter brauchen, sondern es ist auch (wie ich oben schon angesprochen habe): Körperspannung. Und das nicht nur in der Dressur, in der es wichtig ist, jeden Muskel ansteuern zu können, um die Hilfen möglichst fein zu setzen. Sondern auch im Gelände, in dem man ausbalanciert im leichten Sitz mit ziemlich kurzen Bügeln über einen längeren Zeitraum sitzen können sollte. Um dem Pferd nicht ständig in den Rücken zu plumpsen und es auch nicht unnötig aus dem Gleichgewicht zu bringen.

Ich hab im März 2020 das erste Mal mit dem 12-Wochen-Programm von Dressurfit angefangen (Aubenhausen Club). Das ist nun schon mehr als 2 Jahre her und ich muss sagen: Es bringt was! Sicher bin ich nicht die aller konsequenteste, was das sporteln zuhause angeht. Ich mach das nicht seit 2 Jahren jede Woche 3x. Aber letztendlich geht es ja erstmal darum, das Problem zu erkennen und dann auch was dafür zu tun! Und ich finde an Dressurfit mehrere Sachen gut: Du kannst es zuhause machen, brauchst kein Fitness Studio, keine Geräte. Es ist auf Reiter zugeschnitten, d.h. du weißt, wofür die Übungen gut sind, bei was sie dir dann später helfen. Und man kann es super in den Alltag einbauen, weil selbst bei Level 3 die Workouts max. 25min lang sind. Morgens oder abends doch easy unterzubringen!

Was sagt denn Andrew Hoy, der 8x Olympia geritten ist, zum Thema Fitness? Er ist seit so vielen Jahren dabei, mein großer Eventing Hero, sitzt immer super geschmeidig auf dem Pferd, obwohl er mittlerweile über 60 ist. Das ist witklich der Wahnsinn. Ich durfte ein kleines Interview mit ihm machen und hab es für euch schon direkt übersetzt:

1. Warum braucht man als Reiter eine gute Fitness? (Ist es als Buschreiter noch wichtiger, fit zu sein?)

Über viele Jahre wurde im Pferdesport – auch von Reitern! – immer nur das Pferd als Athlet betrachtet – diese Sicht der Dinge hat sich glücklicherweise geändert. Wir Reiter erwarten Fitness, Balance, Elastizität, schnelle Reaktionsfähigkeit, etc von unseren Pferden  den gleichen Anspruch müssen wir an uns selbst stellen. Nur ein Reiter, der diese Voraussetzungen erfüllt, kann sein Pferd optimal unterstützen.

2. Machst du etwas zusätzlich zum täglichen Reiten?

Ich habe in den vergangenen Jahren mit verschiedenen Personal Trainern zusammen gearbeitet die verschiedenste Programme entwickelt haben – im Anschluss daran habe ich es dann auch mit Dressurfit probiert, was mir sehr gut gefallen hat. Ich arbeite jetzt mit Marcel Andrä zusammen, der ja auch das Dressurfit Programm maßgeblich mit entwickelt hat – und wir arbeiten gemeinsam daran, mich ‚Eventing fit‘ zu halten!

3. Eher Ausdauer oder Krafttraining oder beides?

Beides – wie bei den Pferden auch 😊 Krafttraining im Sinne von Core Strength – eine Bodybuilder Muskulatur wäre eher hinderlich.

4. Achtest du auf deine Ernährung?

Ja, ich esse sehr bewusst – das ist auf Reisen / Turnieren nicht immer einfach, aber ich würde sagen dass ich das Thema Ernährung sehr diszipliniert angehe – auch wenn es manchmal Ausnahmen gibt!

5. Hast du das schon immer so gehandhabt in deiner sportlichen Karriere oder hat es sich entwickelt?

Am Anfang meiner Karriere habe ich parallel viel körperlich auf der Farm meiner Eltern gearbeitet – dies war gewissermaßen ein ‚Ausgleichssport‘. Über die letzten Jahre habe ich mich immer stärker mit dem Thema ‚Reiter Fitness‘ beschäftigt – und dem auch selbst mehr Zeit und Aufmerksamkeit entwickelt.

6. Kennst du das Programm Dressurfit?

Ja! Eine grossartige Initiative von Jessica von Bredow-Werndl, die ich als Reiterin und als Mensch sehr bewundere.

7. Arbeitest du mit einem Personal Coach?

Ja, mit Marcel Andrä, der ja auch das Dressurfit Programm gemeinsam mit Jessica von Bredow-Werndl entwickelt hat. Wir arbeiten jetzt gemeinsam an meiner persönlichen ‚Eventing Fitness‘.

8. Willst du bei deiner Fitness noch etwas verbessern oder geht es eher um Erhaltung?

Stillstand ist Rückschritt  – man kann immer etwas verbessern!

Ich finde es unheimlich wichtig, die Pferde zu trainieren, die bestmögliche Kondition und Vorbereitung zu haben. In allen Bereichen.. Dressur, Springen, Gelände, aber eben auch Kraft und Ausdauer. Das ist natürlich nicht immer ganz leicht, aber wir sollten das immer versuchen, denn die Pferde können nur so gut sein wie ihr Trainingszustand. Ansonsten geht es schnell auf die Gesundheit. Die Beine werden zu stark belastet und sdann passieren Verletzungen. Und genau so müssen wir uns auch als Reiter betrachten. Wir sind Sportler. Wir sitzen nicht nur drauf und lenken so wie das viele Laien denken. Wir sind aktiv. Und allein für unseren Partner Pferd sollten auch wir so gut wie möglich trainiert sein und nicht den Pferderücken mit zu vielen Kilos und wackelndem Oberkörper belasten. Denn wenn ein Pferd mal stolpert (was sowohl beim Ausreiten, als auch im Viereck oder auf der Geländestrecke passieren kann), dann kann ein gut trainierter Reiter das Pferd super wieder ins Gleichgewicht bringen. Aber einer, der dann eh wie ein nasser Sack nach vorne fällt.. der bringt das Pferd erstrecht zu Fall… 🤨

Achja – fast vergessen: Nächste Woche gibts eine große Aktion beim Aubenhausen Club. Watch this space!! Am 09. und 10. Mai startet der GRAND SLAM DEAL und es wird unglaubliche 50% Rabatt auf das DressurFit®️ Programm und alle Aubenhausen Academy Onlinekurse geben!

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