Juliane Barth
Lüneburger Heide

Ich bin seit ca. 20 Jahren im Pferdesport zuhause, vor allem in der Vielseitigkeit, und habe die ein oder andere Geschichte erlebt. Das bringt mich auch dazu, Euch jetzt in meine Welt der Pferde mitzunehmen. Mein Geld verdiene ich als selbstständiger Creative Producer in der Werbefilmbranche und in der Social Media Welt.

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Turnier

Irgendwas is ja immer…

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29. April 2019

Luhmühlen, 28.04.19 / VA**

Nach Segeberg stand die zweite VA des Jahres auf dem Plan. Und da Alani sich ja noch einen kleinen Aufschub genommen hat, hatte ich nur am Sonntag Turnier. Ich hatte Nessi die ganze Woche gut in Gang, sie lief am Montag noch das L und M-Springen in Luhmühlen beim Montagsclub und das lief super. Freitag hatte ich Dressurstunde, die auch unerwartet gut lief 😉

Die Vorbereitung war also top und es konnte losgehen. Startzeit Dressur: 08:28. Ok, das hätte für meinen Geschmack etwas später sein können 😅 Hieß 06:30 im Stall.. aber immerhin hatten wir die lange Fahrt nicht mehr, sondern nur 15min. Das bedeutete aber auch, dass ich in der seltsamen Abteilung war. Es gibt in Luhmühlen immer eine Abetilung in der VA, die Junge Reiter und alle Reiter aus dem Kreis Harburg zusammenfasst. D.h. die ist nicht nach RLP aufgeteilt, sondern man reitet innerhalb seines Kreises dann gegen alle (also auch Andreas Dibowski etc.). Naja, alles hat Vor- und Nachteile 😜

Wir kamen gut los, etwas eng vielleicht.. waren dann 07:40 aufm Platz. Also schnell fertigmachen, ich zog mich an. Das coolste an dem Tag: Laura (Instagram: Laura Captures) war den ganzen Tag quasi exklusiv mit uns unterwegs und hat trotz des Dauerregens tolle Fotos gemacht, auch “hinter den Kulissen” 🤩.

Ich saß aber pünktlich drauf und konnte Nessi noch bisschen arbeiten. Aufm Abreiteplatz war sie etwas stark im Genick, kam immer wieder hoch und ich kriegte sie nicht so schön los wie am Freitag. Aber trotzdem kam ich ganz gut zum Reiten und ich hatte ein ganz gutes Gefühl. Sie war gar nicht angetan von dem ekelhaften Wetter, alles war matschig und Pfützen und Nessi ist ja auch ein Mädchen – sie möchte sich eigentlich nicht so dreckig machen 👸

Vom Gefühl her meine beste Dressur bisher. Das hatte wirklich was mit Reiten zu tun! Sie ließ sich gut arbeiten, ich kam zum Sitzen. Erstes Halten war vielleicht etwas frei und das Rückwärtsrichten müssen wir noch weiter üben. Aber alles andere war auf dem Punkt, die Verstärkungen waren super, die Rückführung war auch nicht mehr so gegen die Hand. Ich war wirklich zufrieden. 6,9 am Schluss. An sich gehe ich mit der Note konform. Aber ich war “nur” 24. nach Dressur, bei 55 Startern. Klar ist das immer noch erste Hälfte, aber ich hatte mir dann doch etwas mehr erhofft. So erstes Drittel müsste es schon sein, wenn alles gut war. Aber wie ich schon sagte, ich hatte natürlich auch ordentlich Konkurrenz. Und die können auch Dressur reiten 😜

Ab ins Springen. Parcours war in Ordnung, eher leicht für Luhmühlen. Bei den Sprüngen musste ich eh aufpassen, weil Nessi ja die Woche vorher auf dem Platz L und M lief.. da sollte das A jetzt kein Problem sein. Na, wenn der Jockey nicht wäre. Nessi sprang vom Feinsten drin. Lief wie ein Storch durch die Pfützen, aber konzentrierte sich trotzdem auf den Parcours. Und dann kam der vorletzte Sprung und ich: Oh, das wird sehr groß, schieb ich mal los. Nessis Reaktion: Ähm? Was genau machst du? Das geht so nicht.. ich mach mal lieber noch einen. Ergebnis: Fehler.. weil das konnte das gute Pferd auch nicht mehr retten. Wie dämlich. Klassicher Vergucker 🤦‍♀️

Damit dann nach Dressur und Springen schon -50,5. Nicht schlimm und sicher auf anderen Turnieren in anderen Abteilungen gut dabei. Aber hier war ich doch etwas abgeschlagen. Wir hatten dann auch gar nicht so viel Zeit, denn um 12:12 war schon meine Startzeit für Gelände. Und ich musste noch abgehen, die Genehmigung für die Helmkamera holen, alles vorbereiten, Stollen drehen, etc. Also los – Abgehen.

Der Kurs war ähnlich zu letztem Jahr, nur die letzte Kurve war anders. Die ersten Sprünge waren ok, ich machte mir eigentlich keine großen Sorgen irgendwo. Anspruchsvoll, aber fair und wenn sie letztes Jahr da schon durchgezogen hat, dann würde das dieses Jahr erstrecht gehen. Wir haben ja einen riesen Sprung gemacht. Vielleicht etwas zu entspannt… Auch die Zeit sah gut aus. Ich habs doch endlich mal wieder geschafft, Minutenpunkte zu machen. Es ist halt auch immer viel, wenn ich mit Kamera abgehe, dann noch das Handy mit der Runtastic App, um die Streckenlänge zu messen. Und immer alles gucken und überlegen. Aber nachm Abgehen hatte ich alles im Kopf und wirklich verreiten konnte man sich eh nicht. Nur auf dem Pkatz wurde es etwas kringelig, mit 2 Spitzkehren. Konnte keiner so recht verstehen, weil Luhmühlen doch so viel Platz hat 🙈

Ich saß pünktlich aufm Pferd, mit Uhr, meiner Airbagweste, der Helmkamera und allem anderen. Nessi sah etwas müde aus. War ja auch das erste Mal wieder eine ganze VS mit 3 Prüfungen an einem Tag. Aber ich war mir sicher, wenn die Sprünge erstmal kommen, würde sie schon wach werden. Diesmal war ich auch pünktlich am Start, Abreiten ging super. Nessi sprang alles sehr selbstverständlich, auch den schmalen auf dem letzten Vorbereitungsplatz. Dann ging die Uhr und es hieß “5,4,3,2,1 – AB”.

Am Anfang ist sie ja immer etwas irritiert, das kenne ich schon. Also schwamm sie wieder rum und ich musste zu Sprung 1 zureiten. Das ging dann aber. Zu 2 fand ich auch einen gannz guten Rhythmus, der mich dann aber auch wieder verließ. 3 war sehr dicht, aber gut gesprungen. Und dann kam ich zu 4. Vorher hörte man schon, dass einige Probleme an dem Sprung hatten, aber ich hatte mir keine großen Gedanken darum gemacht. War nur ein Tisch auf einer Wiese mit 2 Strohballen links und rechts. Joa, und was dann: Auf den letzten 3 Galoppsprüngen driftete Nessi so plötzlich und seltsam nach links weg, da hatte ich keine Chance mehr, hinzukommen. Und wir hatten einen Stopp 😳

Seeeeehr seltsam, das Ganze. Abgesehen von einigen Sprüngen, dem Zaun hinter dem Sprung und den Hindernisrichtern mit Autos und Schirmen war da nichts. Und normalerweise lässt sie sich von sowas nicht ablenken. Aber gut, irgendwas is ja immer 😅 ich ritt nochmal an und dann gings mit etwas Stimm-Hilfe. Ich war dann kurz bocklos, aber dachte dann, dass ich zu Ende reite und versuche, noch ein gutes Gefühl herzustellen. Wenigstens noch ne spaßige Trainingsrunde draus machen. Es hatte ja auch fast aufgehört zu regnen 😜

5,6,7 war dann auch etwas dicht, aber sicher. Mein Rhythmus war natürlich weg und es brauchte eine Weile bis Nessi und ich wieder zusammen fanden. Bei 8/9 platzte dann der Knoten endlich und sie ließ sich auch wieder fliegen. 10 war ein Trakehner Graben, da guckte sie kurz rein, sprang dann aber brav. Zu 11 wurde sie etwas doll, sodass ich sie ordentlich zurücknehmen musste fürs Wasser. Ich stellte mich schonmal drauf ein, dass sie wieder einen großen Satz machen würde. Aber es ging. Natürlich trotzdem Nessi-Manier, aber machbar und ich war (auch durch den neuen Sattel) ziemlich stabil im Bein und Oberkörper und konnte das gut abfangen. 13 dann sehr gut, durch die Schneise auf die andere Wiese, 14 riesengroß (sieht man auch deutlich am Bild 🙈), zu 15 und 16 nahm ich dann nochmal zurück. Aber das war ganz sicher und kein Problem. 17 der letzte und im Ziel. Trotz des Stopps nur 10sec über die Zeit, die hätte also gereicht.

Natürlich war ich insgesamt nicht zufrieden mit dem Tag. Vor allem nicht mit dem Stopp. Aber ich habe beschlossen, mich davon jetzt nicht runterziehen zu lassen. Das lag nicht so wirklich am Sprung und ansonsten (also alle schweren Aufgaben) hat sie einen tollen Job gemacht. Wir sind am Anfang des Jahres, Fehler passieren. Wir können uns ja noch verbessern. Und zumindest die Dressuren werden konstanter und besser. Das ist doch auch schonmal was. Jetzt müssen wir noch alles zusammenfügen 💪 Das kriegen wir auch noch hin!

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6 Comments
  1. Antworten

    Kim

    30. April 2019

    Liebe Juli,
    Danke für den tollen Bericht, man “reitet” wie immer innerlich mit 😀 Die Bilder sind richtig, richtig toll *_* ich liebe solche “Hinter den Kulissen”-Bilder! Und bei dem schlechten Wetter, wäre meine Motivation definitiv schon morgens Zuhause im Stall geblieben 😀 …. Also schon mal Respekt ^^ … und vielleicht sollte das alles so sein. Stell dir vor, du hättest nun eine 30-er Dressur gehabt und dann so einen dusseligen Vorbeiläufer im Gelände. DANN hättest du dich richtig geärgert ^^ so konntest du es wirklich als Trainingsrunde sehen und bei der nächsten VS passt dann wieder alles ♥ Gute Besserung weiterhin an Alani!
    Liebe Grüße Kim

    • Antworten

      juli22

      30. April 2019

      Hey Kim, vielen vielen Dank! Und du hast ja recht.. so wars wenigstens insgesamt ein Training 🙂 und nächstes mal wird’s wieder besser 🙈💪

  2. Antworten

    JessiAnnabell

    30. April 2019

    Ach wie schade, dass es nicht so gut lief. Aber die Bilder sind klasse geworden, tolle Einblicke 🙂

    • Antworten

      juli22

      30. April 2019

      Vielen Dank 🙂 ich liebe die Bilder auch! Hat Laura richtig klasse gemacht!

  3. Antworten

    Martina Raupach

    10. Mai 2019

    Meine liebe Juli,
    schöner Bericht wie immer, wo man immer mitfiebern kann ! Fehler passieren und auch daraus lernt man immer wieder und wie du schön sagtest, irgenwas ist ja immer 😉 Nein im Ernst, es ist Anfang der Saison, da muss man doch noch Platz nach oben haben, sonst ist das Jahr gar nicht mehr so spannend <3 .. Freue mich auf die nächsten Berichte.
    Du bist uns noch das Helmvideo schuldig, oder hab ich das jetzt echt mal übersehen?!

    Liebe Grüße aus dem "alten" Hessen
    Martina 🙂

    • Antworten

      juli22

      10. Mai 2019

      Vielen lieben Dank Martina :)) recht hast du! Und ich bin auch gespannt, wie Nessi sich so weiter macht. Heimvideo in ganz bin ich noch schuldig, da hast du nichts verpasst!

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