Juliane Barth
Lüneburger Heide

Ich bin seit ca. 20 Jahren im Pferdesport zuhause, vor allem in der Vielseitigkeit, und habe die ein oder andere Geschichte erlebt. Das bringt mich auch dazu, Euch jetzt in meine Welt der Pferde mitzunehmen. Mein Geld verdiene ich als selbstständiger Creative Producer in der Werbefilmbranche und in der Social Media Welt.

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Strzegom 2016

Der Druck steigt…

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23. Juni 2016

Tag 3 – Dressur und Springen

Was für ein Tag. Wieder ist es 22:30 und ich werde Euch kurz berichten, was heute alles so los war.

Der Tag fing um 06:15 an.. Denn 08:58 war meine Startzeit für Dressur. Wir fuhren zum Stall, fütterten Alani, der schon sehr “sehnsüchtig” oder auch genervt auf sein Frühstück wartete. Dann hatten wir eigentlich gehofft, auch selbst noch was zu kriegen, aber dafür reichte die Zeit dann doch nicht. Kopfnummern wollten gemacht werden, einflechten, putzen, Schweif ordentlich, die Quartermakers (die Vierecke im Fell auf der Kruppe des Pferdes) und Satteln und Trensen nicht zu vergessen. Dank unseres fehlenden Frühstücks war ich aber super pünktlich auf dem Pferd – wie ich es wollte um 08:15. Nach 10min Schritt und einer Lösungsphase mit anschließendem Aufrichten des Pferdes merkte ich schon, dass er ungewöhnlich locker und arbeitsbereit war. Auf der einen Seite super! Auf der anderen Seite sehr schwierig, denn wir hatten noch fast 20min bis zum Start und diese Konzentration und Aufrichtung dann so lange aufrecht zu erhalten, ist nicht ganz einfach. Vor allem, da die Fliegen beim Schrittreiten natürlich zunahmen und meinen guten Alani auch nicht unbedingt in Frieden lassen wollten. Als die Zeit dann endlich um war, wurde es ernst. Ab ins Viereck. Ich hatte ein gutes Gefühl, konnte sitzen. Drinnen war er super konzentriert und aufmerksam. Machte einen sehr guten Eindruck, der erste Mitteltrab war schön, das Viereck verkleinern sogar fast zu forsch angelegt (aber ich dachte ja, er macht das eher schlecht) und es gab nur kleinere Abstimmungsschwierigkeiten in den Übergängen. Auch Halten war geschlossen. Als ich auf die letzte Mittellinie ritt und grüßte, war ich echt happy und super zufrieden mit unserer Leistung. Klasse gemacht und eine Steigerung von 100% zu Neu Versen vor 2 Wochen (-59 Punkte) !!

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Das Springen sollte dann schon 09:45 losgehen, also machte ich schnell, sprang kurz bei der Meldestelle rein, um meinen Startplatz zu erfragen (26.Starterin) und dann mit dem Rad ab zum Springplatz, um den Parcours abzugehen. Da lief noch ganz in Ruhe die CIC* Junioren, also hatte ich noch Zeit. Als wir dann abgehen konnten, war ich mir der Aufgabe schon bewusst. Ein langer Parcours mit 11 Sprüngen und schon in der Junioren-Prüfung gab es einige Fehler. Nicht zu locker angehen, denn der Platz ist auch etwas schräg. Mama hatte Alani dann schon fertig, als ich zurückkam, was etwas früh war, aber sie konnte ja nicht wissen, dass etwas Verzug war. Also machten wir ganz entspannt die letzten Handgriffe und ich ritt zum Abreiteplatz. Dort herrschte mitunter etwas Chaos, da sich immer wieder Reiter einfach eintragen ließen und so die Liste immer mehr verrutschte… Das Abspringen war gut und so konnte ich dann auch bald starten! Drinnen war Alani dann recht ruhig, aber unter Spannung. Einige Sprünge traf ich leier nicht ganz passend, aber er gab sich echt solche Mühe, sodass wir an keinem Sprung auch nur ansatzweise Probleme hatten – Ergebnis: 0 Starfpunkte dazu !! Wuhuuu, ich freute mich riesig!!

Damit war der anstrengende Teil des Tages erstmal erledigt! Alani wurde noch umsorgt, gewaschen, gefüttert, konnte grasen, etc. Die Hitze machte ihm nicht so viel aus wie zuhause und auch sonst machte er einen guten Eindruck.

Wir mussten dann nachmittags das erste Mal durch die Geländestrecke. 3km Fußmarsch und vor allem die größte Herausforderung: Finde den richtigen Weg !! Da Strzegom 7 Prüfungen ausgeschrieben hat, war es teils wirklich nicht so einfach, seine eigene Strecke zu finden. Jede Menge Zäune etc. sind dann gespannt und man muss zusehen, dass man sich nicht falsch einfädelt. Insgesamt ist die Strecke ganz ganz toll aufgebaut, mit viel Liebe, aber auch Verstand. Die Pferde kommen auf den ersten 4 Sprüngen super ins Galoppieren, dann kommt ein bisschen Technik. Wasser ist anspruchsvoll, aber super fair und die Anforderungen sind absolut machbar. Es ist natürlich nett, neben seiner eigenen CIC* die 2- und 3-Sterne Sprünge zu sehen und zu wissen, dass man “nur” den Kleinsten nehmen muss 😉 Trotzdem sollte man mit genug Respekt und Druck da durchreiten, denn es kann schnell mal ein Vorbeiläufer an einer Ecke oder Stopp am Wasser passieren, wenn man nicht gut dransitzt.

Zwischenzeitlich bzw. nach dem Abgehen, wurden dann die Ergebnisse veröffentlicht. -45,3 in der Dressur !! OMG, damit hab ich echt nicht gerechnet !!! Damit lag ich nach Dressur auf Platz 25 von 80. In dem Starterfeld eine echt gute Leistung. Das bestätigte mein Gefühl und meine Zufriedenheit 😉 Nach dem Abgehen gab es dann die Ergebnisse für Dressur und Springen und was passiert dann? Ich liege auf Platz 15. Ganze 10 Plätze hatte die Nullrunde im Springen bewirkt. Da kippte ich echt fast vom Stuhl als meine Mum mir die Liste zeigte.

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Dann bin ich nochmal mit dem Rad die Strecke gefahren, um nochmal nach Minutenpunkten und den “Einfädel-Strecken” zu gucken. Das klappte auch super und ich hatte fast genau die Strecke ausgemessen, die auch der Veranstalter als Vorgabe machte.. sodass meine Minutenpunkte dann auch stimmten (hoffe ich zumindest, sonst kann ich so schnell reiten wie ich will ^^). Alani durfte auch nochmal raus und etwas grasen und um 19:00 war Riders Meeting. Vor allem für das CIC* Gelände interessant, daher wollten wir daran auch unbedingt teilnehmen!

Achja.. zwischzeitlich hatte ich versucht, herauszufinden, wen ich fragen muss, das ich im Gelände mit einer Helmkamera reiten kann und bin auf den TD der CIC** getroffen, der nur gerne die angebrachte Kamera einmal vorm Start sehen wollte. Im Stall hab ich dann alles zusammengeschraubt und sie mit zum Riders Meeting genommen, damit ich dort dann ein Go kriege. Und Zack, das hat geklappt!! Ich starte morgen also im Gelände mit Helmkamera und freue mich sehr auf den Ritt.

Insgesamt versuche ich, mir nicht zu viel Druck wegen der Platzierung zu machen. Wie ein Freund von mir es richtig ausgedrückt hat, es ist ja mein Hobby und nicht mein Beruf. Alani ist in diesem Niveau ja nun auch noch nicht soo erfahren, dass ich das alles von ihm erwarten müsste. Also Spaß haben, alles geben und dann gucken, was am Ende bei rumkommt. Ich werde natürlich trotzdem nichts anbrennen lassen, denn der Ehrgeiz steckt schon drin !!

Wichtige Info für alle, die mit dem Lesen bis hierher gekommen sind 😉 – wer morgen mittag nicht im Stress ist, möge mir doch um 12:12 die Daumen drücken !! Das ist meine Startzeit im Gelände !!!

Und Stay tuned, meine Lieben! Das FMA wird laaaaaang, aber sicher auch sehr unterhaltsam, ich hab jetzt schon so viel Material 😀

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