Juliane Barth
Lüneburger Heide

Ich bin seit ca. 20 Jahren im Pferdesport zuhause, vor allem in der Vielseitigkeit, und habe die ein oder andere Geschichte erlebt. Das bringt mich auch dazu, Euch jetzt in meine Welt der Pferde mitzunehmen. Mein Geld verdiene ich als selbstständiger Creative Producer in der Werbefilmbranche und in der Social Media Welt.

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Turnier

Wir blieben weit hinter unseren Möglichkeiten

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8. April 2017

Bad Segeberg 08.-09.04.2017 / TAG 1

Das Turnier in Bad Segeberg begann schonmal wesentlich positiver als Großenwiehe, weil die Startzeiten wie angekündigt am Freitag nachmittag online waren. So konnten wir nach einem guten Abschluss-Dressurtraining schonmal den nächsten Tag planen und überlegen wegen Einflechten/Packen/Fahren/etc. Ich habe ja immer das Problem, dass Alani super anstrengend ist, wenn man zu zweit fährt, sodass wir uns dazu entschieden, die Pferde extra zu fahren. Die Startzeiten ließen das zu und da Segeberg für uns um die Ecke ist (ca. 30km), ist die Fahrerei auch gar nicht so schlimm.

Startzeit Alani: 09:12 / Startzeit Teddy: 14:45

Damit begann heute morgen ein langer Tag um kurz vor 6 zuhause mit Packen / zum Stall fahren / einflechten / anhängen / im Stall packen / Heunetz / Pferd fertig undsoweiter.. Wir wollten um kurz nach 8 in Segeberg sein, was morgens natürlich nicht ganz geklappt hat 😉 Wir waren dann halb 9 da, aber zu zweit mit Hypergeschwindigkeit hatten wir ihn viertel vor 9 fertig, sodass ich trotzdem noch normal abreiten konnte und keinen Kaltstart machen musste. Alani war ganz gut drauf.. etwas zu ruhig vielleicht, mir aber ganz lieb, weil er in der “Generalprobe” gestern ordentlich gepatzt hat. Ich wollte daher lieber eine Runde ohne Patzer reiten mit weniger Ausdruck als andersrum. Die Zeit verging recht schnell, ich hatte ihn ganz gut bei mir und es ging rein. Natürlich hatte ich das große Los mit dem Richter und dem Platz gezogen (nicht), aber man kann ja nicht immer Glück haben. So gab ich mein Bestes und Alani riss sich anfangs auch gut zusammen. Das erste Schenkelweichen war etwas schief, im starken Schritt zackelte er einmal an.. der größe Patzer kam leider im Galopp, wo er im Mittelgalopp auf der Diagonalen einen schönen fliegen Wechsel sprang. Naja, also insgesamt keine Glanzleistung. Aber es gab auch gute Teile mit dem Mitteltrab, dem zweiten Galopp, etc. und er trabte wirklich ganz gut. Ich hatte mit einer 55-58 gerechnet, alles in allem. Aber später erfuhr ich: -65,2 o.O WHAT?? Sorry, aber soooo schlecht wars nun auch wieder nicht. So eine schlechte Dressur hatte ich mit Alani noch nie. Wahnsinn.

Das Springen war ganz ordentlich gebaut, die Linien nicht einfach zu reiten, beide Kombinationen bergab und recht lang. Ich wusste also, der erste Parcours draußen, einfach mal bisschen aufpassen. Beim Abspringen war er super drauf, sprang gut und ich hatte einen guten Rythmus. Das behielt ich auch drinnen bei, auch wenn ich vielleicht ab und zu etwas gezuppelt habe. Trotzdem klapperte es ganz schön viel, was am Ende gottseidank nur eine Stange bedeutete. Auch eigentlich nicht Alanis Stil, aber irgendwie schien er den ganzen Tag etwas unkonzentriert.

Nachdem Alani fertig war, packten wir relativ schnell ein und fuhren nachhause, um die Pferde zu tauschen. Das klappte alles zwar nicht 100% nach meinem Zeitplan, aber immernoch so gut, dass wir genügend Zeit hatten, Nessi noch von der Weide zu holen, Alani drauf zu stellen, Teddy in Ruhe einzuflechten und einmal umzupacken 🙂

Mit Teddy waren wir dann super pünktlich wieder auf der Reise (fast zu früh), sodass ich mir viel Zeit beim Abreiten lassen konnte. Das passiert mir leider viel zu selten. Ich versuche mich zu bessern. Denn erst nach 20min ist er soweit, dass er den Rücken etwas benutzt und mitschwingt. Vorher kommt nur Tippeltrab.. das will keiner 😀 Aber meistens hab ich nicht genug Zeit, ihn fertig zu lösen. Diesmal hat das super hingehauen und er war auch auf dem blöden Platz hinten im Wald recht unerschrocken. Die Aufgabe verlief super, zumindest meiner Meinung nach. Mitteltrab war endlich mal mit Schubkraft, die Voltentour war zwar etwas abgebremst, aber noch im Fluss, Schritt war ok, Halten leider kurz rausgehoben, Galopptour dann wieder gut mit keinem Patzer in den Mittelgalopp-Rückführungen. Ich war wirklich total zufrieden mit der Runde und kam grinsend auf die letzte Mittellinie und zum Halten. Vorne beim Richter dann die enttäuschende Wertnote 6,0. Hmmmmmmm… was soll das? Naja.. ich hatte mich ja darauf eingestellt und wollte hauptsächlich selbst zufrieden sein. Und das hab ich auch erreicht.

Dann ging es zum Springen. Auch das A war ordentlich gebaut und ich machte mir etwas Sorgen wegen der Spitzkehren auf dem Gras. Die Zeit war knapp bemessen, daher wollte ich auch vorwärts reiten, musste diese Wendungen aber gut ausreiten, um nicht zu rutschen. Beim Abreiten war Ted außerordentlich engagiert, voll dabei und gut drauf. Er sprang auch gut.. nur zum Oxer kam ich einmal doof und da diese von mir gewählte Distanz leider garnicht ging, stoppte er. Was natürlich dazu führte, dass ich im Parcours nicht mehr so nach vorne geritten bin wie es eigentlich gut gewesen wäre. Drinnen hatte er den Go noch immer an, aber ich hatte den Fluss irgendwie verloren. Dadurch kam ich häufig in die Zwischendistanz und entschied mich dann fürs Warten, was mit Teddy einfach nicht funktioniert. Denn dann reißt er den Kopf hoch, wir verlieren auch noch die Distanz und er hat kaum noch die Möglichkeit, ordentlich über den Rücken zu springen. Maaannn.. Ergebnis 3 Fehler (=12 Strafpunkte) + Zeitüberschreitung.. also noch mehr zu meinen -60 aus der Dressur.

Nach diesen 4 Ritten war ich doch ziemlich enttäuscht. Jemand sagte neben unserem Hänger über sein Pferd: Er blieb weit hinter seinen Möglichkeiten. Und da dachte ich nur: Ohh ja, wir auch! Aber liebe Menschen haben mich heute aufgemuntert und gesagt: Hey, es ist Anfang der Saison, man muss sich auch noch steigern können. Und das rede ich mir jetzt einfach schön 😉

Überhaupt waren sooo viele Leute heute in Segeberg, die ich auch länger nicht gesehen habe und es war schön, gefühlt an jeder Ecke stehenzubleiben, um kurz zu quatschen.. so langsam kennt man eben doch recht viele Leute und das macht wirklich Spaß!

Nach der Heimfahrt, einem müden Ted und ein bisschen Umpacken im Stall ging es dann nach Hause. Wo ich bis 21:30 auf Startzeiten fürs A gewartet habe.. geht ja auch erst 08:15 los. So toll die Orga anfing, hat sie heute doch sehr nachgelassen. Aber ist ja auch egal, ich saß eh noch am Blogbeitrag für Euch <3

Startzeit Teddy Gelände: 09:27 / Startzeit Alani Gelände: 14:24 – also einmal umgekehrt. Ich muss morgen früh noch schnell den Kurs ablaufen, weil ich das heute wirklich nicht mehr geschafft habe nach 4x reiten und wirklich sehr viel Muskelkater!! Also gehts jetzt gleich ins Bettchen, um wenigstens noch ein bisschen Schlaf zu kriegen.

Stay tuned – morgen gibts Teil 2 !!

Bilder sind alle von der Videokamera und deswegen verzeiht die Qualität ^^

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5 Comments
  1. Antworten

    Team Kaupp

    9. April 2017

    Hi Juliane, mach dir nix draus, das ist halt Dressur 😉 das Ganze könnte fast Spaß machen zu reiten, wenn man sich nicht immer wieder auf dem Turnier anhören müsste, dass man es sowieso lassen sollte. Und schon verpufft der kurze Anflug von “man könnte ja doch öfter mal Dressur reiten” in der Luft. Sei froh, dass du heute in´s Gelände darfst und genieße es. Wir sind selbst gestern ohne zu reiten vom Turnier nach Hause gefahren, weil ich nicht verstehe, warum man in eine kleine Halle alles an Hindernismaterial packen muss, was der Verein hergibt inkl. 2 Kombis im L-Springen und “in die Ecke kehrt” und “aus der Ecke kehrt” im M. Euch ganz viel Spaß heute bei dem tollen Wetter und toi,toi,toi

    • Antworten

      juli22

      9. April 2017

      Vielen Dank, liebe Silke! Ja, ich werd die Trainingsrunden genießen ;)) und bei euch klingt ja auch dämlich! Nicht jeder parcourschef ist eben dazu berufen 🙄🙄🙄

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