Juliane Barth
Lüneburger Heide

Ich bin seit ca. 20 Jahren im Pferdesport zuhause, vor allem in der Vielseitigkeit, und habe die ein oder andere Geschichte erlebt. Das bringt mich auch dazu, Euch jetzt in meine Welt der Pferde mitzunehmen. Mein Geld verdiene ich als selbstständiger Creative Producer in der Werbefilmbranche und in der Social Media Welt.

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Gedanken

Es kommt anders als man denkt

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25. April 2018

Leider wird es für mich keinen Start in Luhmühlen beim CIC* mit Alani geben. Er ist nicht fit fürs Wochenende, da er sich am Wochenende wohl irgendwie vertreten hat und nun leicht lahmt. Und es ist nicht nach einem Tag wieder weg gewesen, sondern geblieben. So kam am Montag Abend gleich der Tierarzt und hat ein schmerzendes Hämatom am Kronbein festgestellt. Eine Woche stehen und Entzündungshemmer.

Es könnte alles schlimmer sein (da gabs auch noch andere Ideen, was es hätte sein können)… trotzdem ist meine Enttäuschung groß wie ihr euch vielleicht vorstellen könnt. Gerade am Anfang der Saison fühle ich mich doch sehr an letztes Jahr erinnert – ein gutes Turnier und dann war Schluss. Das wollte ich dieses Jahr nicht unbedingt nochmal erleben. Aber mir ist auch bewusst: Gesundheit steht nunmal an erster Stelle und ich kann froh sein, dass es nichts schlimmeres ist mit schlechteren Prognosen.

Ich hab lange mit mir gehadert, was ich hier veröffentlichen soll oder ob ich einfach nur sage, dass ich nicht starten werde. Weil Ehrlichkeit ist heutzutage ja nicht mehr so angesagt. Alles muss immer Sonnenschein sein, alles muss immer gut laufen, alle gewinnen immer die Turniere oder sind “super erfolgreich” – wenn man dann auf die Ergebnislisten guckt, waren sie vorletzte, haben aufgegeben oder oder oder. Das soll hier keine Verallgemeinerung sein, aber ich finde diese “Alles ist immer nur geil”-Mentalität total nervig und anstrengend. Deswegen mach ich es nicht so. Die, die mir schon eine Weile folgen – auch auf den sozialen Netzwerken – wissen das auch.

Wie ihr meinen Zeilen entnehmen könnt, bin ich nicht besonders gut drauf. Nicht, weil Alani jetzt eine Woche stehen muss – meine Güte, das passiert uns allen. Aber die Anzahl der Kleinigkeiten machts. Ich gebe mir wirklich Mühe, alles richtig zu machen, ich trainiere ausgewogen, nicht zu viel, nur mit Plan, fahre zum Aqua Training, mache regelmäßige Checks, lasse die Physio kommen und mach mir echt um alles ständig Gedanken. Ich schrubbe nicht über irgendwelche Felder, ich fahr nicht jedes Wochenende aufs Turnier, ich packe die Trainings da hin, wo es nicht zu viel wird. Die Pferde stehen in einem Stall, wo sie große Boxen, viel Luft, viel Platz und permanent Bewegung haben. Da frage ich mich doch, was ich denn noch machen soll… (bitte als rhetorische Frage verstehen)

Ich muss auch sagen, dass ich in solchen Momenten mal wieder merke, wie sehr Alani und ich zusammengewachsen sind. Geht es ihm schlecht, geht es mir schlecht. Ich habe quasi seit dem Moment als das anfing, einen Blues. Bin bocklos, irgendwie auch motivationslos und sorge mich natürlich um ihn. Solang jetzt alles gut läuft und es nur die eine Woche ist, dann kriegen wir das aber alles noch hin.

Denn ich habe den Plan, Hornsmühlen CIC* zu reiten, noch nicht aufgegeben. Das ist in 3 Wochen und dann auch meine einzige Vorbereitung auf den Bundeswettkampf in Liepe. Alles baut eben ein bisschen aufeinander auf in meinem Turnierplan. Aber was wären Pläne, wenn man sie nicht auch ändern könnte?

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5 Comments
  1. Antworten

    JessiAnnabell

    25. April 2018

    Hallo liebe Juliane,
    ich finde es sehr gut dass du das so offen mit uns teilst.
    Ehrlichkeit wird oft nicht zu schätzen gewusst..
    Außerdem ist es sehr verantwortungsbewusst, die Entscheidung pro Pferd zu fällen und nicht zu starten.
    Ich drücke dir die Daumen, dass Alani sich schnell wieder erholt 🙂
    Lass den Kopf nicht hängen, alles wird gut !
    Liebe Grüße, von der Dame die dich am Sonntag am Swing Stand beim Gespräch gestört hat :p

  2. Antworten

    Monika Tiedemann

    25. April 2018

    Hey Juliane!
    Das Alani verletzt ist, tut mir echt leid und ich drücke die Daumen, dass alles gut abheilt und ihr diese Saison noch Gas geben könnt! Das Dich das runterzieht, kann ich sehr gut verstehen – man möchte schließlich, dass es seinen Vierbeinern gut geht. Und das Du uns sagst, was los ist, finde ich auch super – es ist nunmal nicht alles immer toll usw – Du sprichst mir aus der Seele. Mir geht das nämlich auch total auf den Nerv, wenn alle immer so tun, als wäre alles total toll und schön! Und gerade weil Du auch mal Dinge ansprichst, die nicht so toll sind, folge ich Dir! Einfach für mehr Realität in den sozialen Netzwerken 🙂
    Ganz liebe Grüße
    Moni

  3. Antworten

    Nora

    25. April 2018

    Alles wird gut.
    Solange er sein Bein schont kann nix mehr passieren .Sie es positiv es hätte viel schlimmeres passieren können .Drücke dir Daumen das ihr an dem Tunier in 3.Wochen starten könnte.
    PS: Ich bin 13 Jahre alt und ein sehr großer Fan von dir❤🐎.

  4. Antworten

    Barbara

    25. April 2018

    Hey Juliane,
    Mach Dir mal keinen Kopf, manchmal hat man einfach mal Pech. Alani hat sich wahrscheinlich lediglich blöd vertreten und das hat rein gar nichts mit Deiner Sorgfalt und Fürsorge für Deine Hottis zu tun! Dass du alles gut durchdenkst, planst und mit vollem Herzen für Deine Pferde dabei bist merkt man bei jedem einzelnen Deiner Beiträge. Nur manchmal hat das Unglück breite Füße und DAS lässt leider durch nichts vermeiden.
    Ich wünsche Alani eine gute Besserung und hoffe für Euch, dass es bei der einen Woche bleibt und dass der Frust bald nachlässt und der Lust weicht.

  5. Antworten

    Gregor

    28. Juni 2022

    Pferde im Flugzeug – das kann man sich schwer vorstellen. Gut, dass ihr dazu schreibt!

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