Juliane Barth
Lüneburger Heide

Ich bin seit ca. 20 Jahren im Pferdesport zuhause, vor allem in der Vielseitigkeit, und habe die ein oder andere Geschichte erlebt. Das bringt mich auch dazu, Euch jetzt in meine Welt der Pferde mitzunehmen. Mein Geld verdiene ich als selbstständiger Creative Producer in der Werbefilmbranche und in der Social Media Welt.

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Auch Rückschläge gehören zum Erfolg

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14. Juni 2016

Neu Versen!

Davon habe ich mein erstes „Follow me around“-Video produziert, da erhaltet ihr einen guten Einblick in unser Wochenende ! Ganz schön aufwendig, so ein Video 😉 Aber hat auch mega Spaß gebracht. Man muss sich allerdings zwischendurch auch aufs Reiten konzentrieren ^^

Trotzdem bekommt ihr natürlich hier noch einen kurzen Bericht!

Ja, dieses Wochenende stand unter dem Motto „Erfahrung sammeln“. Wir brauchten schon eine Stunde länger für Hinfahrt, dann Einstallen mit einem sehr nervösen Alani, was ich so gar nicht von ihm kenne. Irgendwie hat er den Haufen anderer Tiere, die auf dem Gelände waren, nicht so richtig akzeptiert.. war ihm alles zu viel. Auch fressen und trinken konnte er erst nach mehreren Stunden. So hatte ich die Hoffnung, dass er nach dem Futter genug runterfährt und nachts schlafen kann, sodass er für die Dressur ausgeruht und friedlich ist. Dem war leider nicht so. Schon beim Einflechten, Putzen und Stollen drehen zappelte er nur rum und war schwer davon zu überzeugen, doch mal ruhig zu halten ^^

Beim Abreiten für die Dressur merkte ich schon, dass Alani weder Lust hatte, ordentlich zu traben, noch seinen Kopf selbst zu tragen. Dementsprechend konnte ich nur schwer sitzen und nahm mehr Kompromisse als üblich hin. Je länger ich abritt, desto schlimmer wurde es und irgendwie wurde er auch etwas aggro mir gegenüber, was sich bemerkbar machte, als er gar nicht mehr ordentlich aus dem Schritt angaloppierte. Naja, es nutzt ja nichts und rein ins Viereck. Das erste Halten schon mal direkt versaut – das ist ein bisschen wie der Todesstoß, denn das ist der erste Eindruck, den die Richter sich von dir machen können L Dann kam Mitteltrab – normalerweise seine Paradedisziplin – auch nicht ordentlich… Schlangenlinien 4 Bögen sehr brav und etwas tief. Übergang zum Schritt herausgehoben, Schritt ok, Halten wieder mit Widerstand, angaloppieren richtig widersätzlich und kurz vorm Bocken. Dann kam nach dem Mittelgalopp der einfache Wechsel. Da wars dann endgültig mit seiner Geduld zu Ende. Aufm Pferd fühlt sich ja alles viel länger an, sodass ich das Gefühl hatte, wir kamen 3 Minuten nicht von der Stelle und mich schon wunderte, dass sie mich nicht abklingeln. Aber gut, weitergeritten und irgendwie auch zu Ende. Hab mir gedacht, das war echter Mist, aber ist ja jetzt nicht zu ändern. Erstmal die Note abwarten. Meine Mum hat dann zwischendurch mal in den Online-Live-Scoring Ergebnissen geschaut und ich nur so: „Bin ich letzte?“ – war ich gottseidank nicht. Aber sie hatten mich abgestraft mit dem 35.Platz nach Dressur. Das hieß für mich: Hinterherreiten und keine Chance mehr auf Platzierung. Dementsprechend bin ich leider das Springen geritten – nicht besonders motiviert. Ich glaube, das war mein Pferd dann auch (es heißt ja nicht umsonst, dass Pferde einen spiegeln) und prompt kam ein Springfehler dazu. Ist ja nicht so, dass Alani nicht über ein L-Springen ohne Fehler kommt, aber das war irgendwie situationsbedingt.

Das Gelände war ich schon einmal nach Dressur abgegangen, es war sehr viel durch den Wald auf schmalen Wegen. Eine gute Strecke für meinen bisherigen Saisonverlauf, denn es war wieder ganz anders als die anderen Strecken. Luhmühlen war technisch schwer, aber auf einem ebenen und sehr weit einsichtigen Kurs. Everswinkel war viel zu springen auf einem schwierigen Geläuf, da man oft erst kurz vorher die Aufgaben sah, viel hell/dunkel und auf/ab. Auf jeden Fall mein bisher schwerstes Gelände. Und jetzt in Neu Versen wieder eine andere Art von Aufbau, mit Waldwegen und kurvenreichen Galoppstrecken. Von den Sprüngen her machte ich mir wenig Sorgen (bis auf Wasser), eher bei der Zeit hatte ich Bedenken. Mit 520m/min durch den Wald war sportlich. Vor allem, weil der Boden das gar nicht überall zuließ. Da musste man auf den Galoppstrecken ohne Sprung ordentlich Zeit gut machen. Selbst mit meinem Großen, der mit seinem großen Galopp immer gut dabei ist.

Aber Alani machte mal wieder einen super Job im Gelände. Echt Wahnsinn. Von Anfang an galoppierte er gut. Ich erreichte die ersten 3 Minutenpunkte wirklich genau auf die Sekunde.. Ab Minute 4 musste ich der Zeit etwas hinterherreiten und holte wirklich den großen Galopp raus. Dann kam der Teil aufm Platz und ich nahm wieder etwas raus, weil die Sprünge dort ja wirklich sehr schnell aufeinander kamen. Auch das Wasser – vorletzter Sprung – war kein Problem, Ich kam groß hin (ist irgendwie immer so bei Sprüngen, vor denen ich Respekt habe) und entschied dann, weiterzureiten. Alani zuckte ja nicht mal mit dem Ohr 😀 Er sprang ganz vertrauensvoll in das tiefe Wasser und hat mir wieder einmal seine Klasse bewiesen. Mit dieser tollen Geländerunde sprang ich dann echt noch mal 20 Plätze nach vorne !!!

Was bedeutet das für die Zukunft? Nicht den Kopf hängen lassen nach einer schlechten Dressur, sondern motiviert weiterreiten und dann „wenigstens“ mit dem Dressurergebnis abschließen – dann hat man trotzdem noch eine Chance auf ne Platzierung. Denn wie meine Mum immer richtig sagt:

Abgerechnet wird am Schluss !!

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