Juliane Barth
Lüneburger Heide

Ich bin seit ca. 20 Jahren im Pferdesport zuhause, vor allem in der Vielseitigkeit, und habe die ein oder andere Geschichte erlebt. Das bringt mich auch dazu, Euch jetzt in meine Welt der Pferde mitzunehmen. Mein Geld verdiene ich als selbstständiger Creative Producer in der Werbefilmbranche und in der Social Media Welt.

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Training

Tag 3 – Kontrolliere den Galopp

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4. März 2018

Springtraining XXL bei Tim Friebertshäuser in Hungen, 01.-04.03.18

Sooo.. nun ist der dritte Tag schon rum. Tag 1 und Tag 2 sind schon online. Wie schnell das dann immer geht. Da bin ich doch immer wieder froh um den Blog – da kann ich alles nochmal “nacharbeiten”, heißt darüber nachdenken, was ich gelernt habe, was vermittelt wurde, was ich mitnehme… Und gerade bei so einer seltenen Gelegenheit, bei meinem “Friebi” reiten zu dürfen, ist es doppelt wichtig, dass ich alles aufsauge und so viel mitnehme wie möglich.

Aber abends beim gemeinsamen Italiener-Besuch bekam ich ja das goldene Kompliment, was ich hier mal festhalten möchte:

Aber ich möchte mal sagen… Julianes Reiterei hat sich nicht wesentlich verschlechtert. Beim Sitz muss sie aufpassen, dass er nicht zu schlaff wird, aber ansonsten… Alles gut.

Nach fast 10 Jahren ohne Tims wöchentliche Begleitung – und wer Tim ein bisschen kennt, weiß, dass es was besonderes ist – ist das ein echt tolles Kompliment, denn ich konnte das Niveau halten, das Auge erhalten und die Feinfühligkeit ist nicht schlechter geworden. Das kann auch anders aussehen! Von daher möchte ich dieses Kompliment auch gerne an meinen Hamburger Tim (Schwanke) weitergeben. Denn er hat mich wirklich sehr unterstützt, hat an meiner Körperspannung gearbeitet und vor allem Alani geformt und mit mir gearbeitet.

Nun zum Training: Wir haben uns heute auf Springgymnastik konzentriert, einige Cavalettis, eine gebogene Linie mit Cavaletti vorne, Steil und wieder Cavaletti. Ich fand das einen super Aufbau, damit die Pferde auch am letzten Tag noch Spaß haben, nicht überfordert werden und man aber die Rittigkeit einmal abfragt. Die Einheiten selbst waren auch nicht zu lang und daher für mich zwar anstrengend genug, aber für die Pferde genau richtig.

Da der Aufbau für beide sehr ähnlich war, beschreibe ich Euch diesen einfach für beide Pferde. Los gings auf einem Mittelzirkel über Trabstangen. “Lass den nicht so ins Leere laufen” – ich tendiere scheinbar dazu, kurz vor der Aufgabe die Verbindung aufzugeben. Vielleicht auch die Idee, den Pferden mehr Freiraum zu lassen, macht aber genau das Gegenteil, weil man sie allein lässt. Also früher aussitzen, mit weicher, aber steter Verbindung zu den Trabstangen führen und auch über den Stangen beibehalten. Mit Alani ging das beim zweiten, dritten Anlauf schon ziemlich gut. Mit Nessi war das deutlich schwieriger, weil sie sich einfach nicht gut abstößt am Gebiss. Sie nörgelt gerne erstmal dagegen. Und auch Aussitzen ist bei ihr nicht so easy.

Beim Aussitzen kam natürlich auch mein wunderbarer Springsitz wieder zutage. Dass ich zu weich sitze, die Schultern zu weit vorne und damit gerade für Nessi nicht genügend Körperspannung habe, um ihr da auch die nötige Haltung zu geben. Ist jetzt in Worten nicht so einfach zu erklären, aber bei manchem Nörgeln von Nessi oder bei ihren Bock-Einlagen ist ein bisschen stärkerer Oberkörper auch nicht schlecht.

Mit Nessi war es auch nach den Stangen wichtig, noch ein bisschen durchzuhalten bis sie abkippt und nachgibt. Nicht gleich wieder die Verbindung und den Sitz aufgeben und sie machen lassen, sondern gerade nach den Stangen noch weitermachen, gerade wenn sie nörgelt.

Weiter ging es über ein einzelnes Cavaletti im Galopp. Aus der Wendung. Auch da ging es hauptsächlich um die Führung. Nicht zu weit nach außen lassen, äußerer Zügel, äußeres Bein, damit man nicht so viel am inneren Zügel machen muss. Das ging aber alles sehr gut, mit beiden Pferden.

Dann kam eine Übung, die ich diesen Winter schon sehr viel “geübt” habe, daher konnte ich punkten. Zwei Galopp-Cavalettis, in einem recht weiten Abstand (gemessen hab ich es nicht) – erst reiten, Galoppsprünge zählen, wie viele? Ich war es mit 7 geritten, recht kleine Galoppsprünge. Alles gut – nochmal mit 7, dann mit 6, dann mit 5 und dann nochmal mit 7. Und die 5 natürlich nicht auseinander gejagt, sondern nur weiter gelassen und mit mehr Galopp angesetzt. Da muss ich sagen: Mit beiden Pferden wie aus dem Bilderbuch.

Ich war/bin ziemlich stolz, dass das mit den beiden sooo toll klappt. Alani ist super rittig geworden, am Punkt. Und dass das mit Nessi so gut klappt, am Sitz zu parieren und nach vorne zu verlängern, geht auch noch nicht so lang.

Die dritte Übung war dann eine kleine Linie. Kleiner Steil auf der Mittellinie als Handwechsel, dann die 3er Linie mit dem Steil in der Mitte wie oben beschrieben und am Ende nochmal kleiner Steil auf der Mittellinie als Handwechsel. Die Schwierigkeit bestand in der gebogenen Linie. 3 Galoppsprünge vorne und auch hinten. Vorne die waren mit etwas Galopp weiter, hinten die wurden natürlich etwas dicht. Mit Alani ging das super, er ließ die Paraden gut durch, machte mit, ich kann nur schwärmen…

Mit Nessi war die Linie das erste Mal “grausam”, es war einfach so – muss ich Tim zustimmen. Ich kam angeschippert, bin überm Cavaletti schon ziemlich aus dem Sattel gekommen, dann noch gerade so auf den Steil zu, dort dann auch halb abgesegelt und dann viel zu doll weiter auf das letzte Cavaletti. Oje. Nochmal. Und beim zweiten Mal “Wieso machst du’s denn nicht gleich so??”. Ja, warum eigentlich?

Also danach verstanden, wie es gehen soll und auch gemacht. Bei Nessi – wenn man meckern will – muss man jetzt daran arbeiten, dass sie die letzte Parade auch noch zulässt. Da nörgelt sie noch ganz schön. Aber das ist Meckern auf hohem Niveau und nach Tim: “Wenn man noch was verbessern will”. Und das kann man ja immer und ich bin auch ein Freund davon, immer besser werden zu wollen und Dinge, die gut sind, noch besser machen zu wollen. Denn es geht doch immer noch ein Quäntchen besser!

Morgen gibts dann den letzten Bericht vom Trainingslager – Bleibt dran, ihr Lieben. Es geht nochmal in den Parcours!

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2 Comments
  1. Antworten

    Maike

    4. März 2018

    Der Kommentar deines Trainers hört sich für mich total nach einem Norddeutschen an 😂 Bloß nicht loben, einfach mal sagen, dass es nicht schlechter geworden ist.

    • Antworten

      juli22

      4. März 2018

      Haha :)) ja, aber dann weiß man ein echtes Kompliment wenigstens zu schätzen!

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